Anna-Elisa Tofall

marstall: Wann war Deine erste Turnierteilnahme? 
Anna-E:Mein erstes Turnier bin ich 1986 im Alter von 5 Jahren geritten. Einen einfachen Reiterwettbewerb mit dem Pony Fips. Ich hatte noch keinen Sattel, dafür aber, extra für das Turnier, eine rote Trense. Beim Abteilungsgalopp bin ich runtergefallen und dann zu Fuß hinter der Abteilung hergelaufen. Am Ende durfte ich noch eine Runde alleine galoppieren und bin vierte geworden.

marstall:Was war Dein größtes Highlight in Deiner Karriere/in Deinem Reiterleben?
Anna-E:Da gibt es einige Momente, an die ich immer wieder gerne zurück denke. Besonders in Erinnerung bleiben natürlich kleine und große Erfolge auf dem Turnier. Für mich gehören aber auch viele andere Dinge zu den Highlights; der erste Sprung unter dem Sattel, das erste Überwinden eines Grabens, der erste Turnierstart und und und. Eine ganz besondere Zeit war für mich die Ausbildung meines ersten, selbstgezogenen Pferdes Daily pleasant; vom Anreiten bis hin zum ersten Sieg in einer Springpferdeprüfung konnten wir den Weg gemeinsam gehen, das war ein ganz besonderes Gefühl.

marstall:Was würdest Du machen, wenn Du nicht Profi-Reiter geworden wärst?
Anna-E: Ich bin kein Berufsreiter, ich bin Grund-, Haupt- und Realschullehrerin und arbeite an einer Grundschule im Landkreis Harburg. Den Pferden und dem Reitsport widme ich meine gesamte Freizeit.

marstall:Wen bewunderst Du am meisten im Reitsport und warum?
Anna-E:Es gibt viele tolle und bewundernswerte Persönlichkeiten im Reitsport. In Luhmühlen hatte ich die Gelegenheit, den Kaderreitern Nicolai Aldinger, Anna Siemer und Katharina Tietz sowie dem Bundestrainer a.D. Hans Melzer bei der täglichen Arbeit über die Schulter zu schauen und mir regelmäßig Tipps zu holen, das war eine tolle Zeit.

Am meisten bewundere ich allerding meinen Lebensgefährten Jens Löhden. Beharrlich und ausdauernd arbeitet er täglich mit den verschiedensten Pferden. Auch wenn die Dinge mal nicht nach Plan laufen, verliert er nie seine positive Einstellung und sein sonniges Gemüt. Eine Eigenschaft, die ich mir auch gerne aneignen würde!

marstall:Wie sieht ein idealer Sonntag aus, wenn Du nicht auf dem Turnier/nicht beim Pferd bist?
Anna-E: :Das kommt eigentlich sehr selten vor, aber wenn ich mir diesen Luxus mal gönne, fahre ich gerne mit Jens ans Meer und genieße die Ruhe.

marstall: Zu welchem Pferd hast Du eine besondere Verbindung (gehabt)/Welches ist Dein Seelenpferd? Und warum?
Anna-E:Natürlich war mein Pony Mancho van Graaf Janshof, mit dem ich an mehreren Deutschen – und Europameisterschaften teilgenommen habe und dem ich so viele tolle Erlebnisse und Erinnerungen zu verdanken habe, etwas ganz Besonderes für mich. Mein absolutes Seelenpferd war Nick Hornby, genannt Lasse. Ihn habe ich 3-jährig beim Züchter gekauft und er war das erste Pferd, dass ich selber angeritten und ausgebildet habe. Bis ich ihn an meiner Seite hatte, war ich im Springen bis M* unterwegs. Lasse und ich haben uns gemeinsam vom ersten Aufsitzen bis hin zum ersten S* Springen gemeinsam hochgearbeitet, ohne, dass er jemals einen einzigen Sprung unter einem anderen Reiter gemacht hat. Wir konnten uns sowohl in unserem ersten M** als auch in unserem ersten S* gleich eine Platzierung sichern, das war ein unglaublich tolles Gefühl. Ich glaube er konnte fühlen, was ich denke und wir hatten eine ganz besondere Verbindung. Leider wurde er nur 9 Jahre alt.

marstall:Hast du einen Lieblingsfilm mit Pferden?
Anna-E: "International Velvet" / bzw. "Alles Glück dieser Erde" (1978)

marstall:Was sind Deine reiterlichen/persönliche Ziele?
Anna-E:Auch in diesem Jahr würde ich meine Pferde gerne für das Bundeschampionat in Warendorf qualifizieren. Da die Vielseitigkeitspferde mehrere Ergebnisse benötigen begleitet einen dieses Ziel immer durch den größten Teil der grünen Saison. So hat man täglich den Ansporn fleißig und konsequent am Ball zu bleiben; besonders was die Dressur angeht ;-)! In diesem Jahr würde ich mir aber auch gerne noch den Wunsch erfüllen, nach 20 Jahren Pause, mal wieder an einem internationalem Vielseitigkeitsturnier teilzunehmen.

Du lässt dich am liebsten ablenken durch.. meinen kleinen Terrier Oskar.