Viktor Kirka

marstall: Wann war Deine erster Turnierteilnahme?
Viktor:Relativ spät! Ich war dreizehn und gegenüber von meinem Haus in unserem ukrainischen Dorf war ein Reiterhof. Ich habe bei meinen Eltern so lange gebettelt, mich dort reiten zu lassen, bis sie endlich zugestimmt haben. Keiner aus meiner Familie hatte oder hat etwas mit Pferden am Hut. Ich hingegen wusste von Anfangan, dass das meins sein wird!

marstall:Wie sieht ein idealer Sonntag aus, wenn Du nicht beim beim Pferd bist?
Viktor:Ich bin irgendwo an einem verlassenen See im Wald und „füttere Fische“. (Manche nennen es auch angeln, sofern mal einer anbeißt.)

marstall:Dein Schönstes Erlebnis/Deine schönste Erinnerung mit einem Pferd?
Viktor:Als ich meine erste Show mit meinem eigenen Pferd reiten durfte. Normalerweise bekommen Trickreiter bei großen Shows Pferde der Equipenchefs gestellt. Sie reiten mit ihnen eine Tour und danach sieht man sie eventuell nicht mehr. Shows mit den eigenen Pferden zu reiten ist ein wunderschönes Erlebnis, das einen sehr mit dem eigenen Pferden zusammenschweißt.

marstall:Gibt es eine (lustige) Anekdote in Deinem Reiterleben?
Viktor:Während eines Filmdrehs in der Ukraine musste ich als Stuntreiter in einer Kampfszene vom Pferd stürzen. Ich ließ mich also das erste Mal fallen - doch das Licht stimmte nicht. Ich ließ mich also das zweite Mal fallen - doch die Kamera lief nicht richtig. Ich ließ mich das dritte, das vierte, das fünfte … insgesamt sieben Mal vom Pferd fallen, weil immer irgendetwas nicht passte. Irgendwann hatte ich solche Schmerzen im Hintern, dass ich den Job schon hinschmeißen wollte. Beim achten Mal runterfallen hat es dann aber doch endlich geklappt

marstall:  Hast Du ein festes Ritual vor einer großen Show?
Viktor: Vor einer Show bin ich nur auf den Beinen und laufe stundenlang mehr oder weniger sinnfrei zwischen Stall, Arena und Catering hin und her. Das macht den Kopf frei und hält die Muskeln schön in Bewegung.

marstall:Zu welchem Pferd hast Du eine besondere Verbindung (gehabt)/Welches ist Dein Seelenpferd? Und warum?
Viktor: Zu meinem ersten eigenen Pferd Apollo. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe, haben mir alle von ihm abgeraten, weil er ein wilder, junger Hengst war. Fast jeder hatte Angst vor ihm. Ich aber wollte ihn unbedingt. Inzwischen ist er mein bestes Schulpferd.

marstall:Du lässt sich am liebsten ablenken durch …
Viktor:meine Hof-Hühner, die öfter mal aus ihrem Gehege ausbrechen und ich sie zurückschimpfen muss. Es endet meistens darin, dass mich der Hahn angreift und ich um mein Leben laufen muss.