Extrusion ist eine Verfahrenstechnik, die bei Futtermitteln hauptsächlich zur Verbesserung der Verdaulichkeit angewendet wird. Bei der Extrusion von Stroh werden die Wachsschicht und der feste Faserverbund der Halme aufgesprengt. Das geschieht mit Wärme, Feuchtigkeit und Druck. So kann das Pferd die Strohfaser besser zerkleinern, was das Risiko für Verstopfung und Kolik mindert, sowie die Inhaltsstoffe, die an die Rohfaser gebunden sind, besser verdauen.
Stroh ist meist energie- und eiweißärmer als Heu. Es dient also grundsätzlich dazu, die Raufutterration „zu strecken“. Es sollte nur Stroh von guter Qualität, also gutes Futterstroh, verwendet werden und kann bis zu einem Drittel das Heu ersetzen. Mehr Stroh sollte nicht eingesetzt werden, da es besonders bei Pferden, die schlecht kauen oder wenig Bewegung haben, zu Verstopfungen und Kolik führen kann.
Stroh kann bis maximal zu einem Drittel des Raufutteranteils eingesetzt werden. Das heißt z. B. für ein Warmblut mit 600 kg Lebendgewicht und normalerweise 10 kg Heu: 7 kg Heu und 3 kg Stroh. Dabei müssen Sie aber beachten, dass das Pferd auch noch zusätzlich (falls vorhanden) Stroh aus der Einstreu frisst. Als Faustzahl nimmt man hier etwa 1 kg Stroh aus der Einstreu an; das kann individuell und je nach Strohqualität auch mehr sein.